Geschichte der Entwicklung von Unternehmensplanspielen

Unternehmensplanspiel Harvard und McKinsey

Ursprung der Unternehmensplanspiele

Das erste haptische Planspiel wurde von G. R. Andlinger, einem Mitarbeiter von McKinsey, entwickelt und im Jahr 1958 in der Harvard Business Review veröffentlicht („Buseiness Management Game“). Das nebenstehende Bild zeigt einen Ausschnitt aus dem "Spielbrett".

Etwa zur gleichen Zeit hat die American Management Association die „Top Management Decision Simulation“ entworfen. Eine Variante davon ist "Apples and Oranges" von Celemi. Den Durchbruch brachte das „Beer Game“ des MIT (Massachusetts Institute of Technology) Anfang der 1970er Jahre.

Damit wollte die Gruppe um Jay Forrester (Club of Rome) das Verhalten komplexer Systeme (Weltmodelle, die heutigen Klimamodelle) verständlich machen. Das von Ravensburger als Konkurrenzprodukt zu Monopoly gedachte Planspiel „Playboss“ hat sich dagegen weder in der Unterhaltung noch im Managementtraining durchgesetzt.

An unserer Professur experimentieren und entwickeln wir seit mehr als fünfzehn Jahren verschiedene Varianten von Führungs- und Unternehmensplanspielen zum Training von Führungs- und Managementkompetenzen.

Erste Erfahrungen konnte ich während meiner Tätigkeit am Lehrstuhl für Hochschuldidaktik der Wirtschaftswissenschaften der Universität Frankfurt (Professor Ritter) Ende der 1970er Jahre und später als Leiter der Managemententwicklung eines internationalen Chemie- und Pharmaunternehmens sammeln.

Weiterentwicklung von Unternehmensplanspielen

In einem Forschungsprojekt haben wir die fachliche und didaktische Qualität verschiedener Unternehmensplanspiele kritisch verglichen. Ein Ergebnis war, dass haptische Planspiele (Board Game Simulations) den elektronischen Varianten hinsichtlich Lernerfolg und Flexibilität (Praxisbezug) deutlich überlegen waren.

Leider konnten die meisten am Markt vorhandenen haptischen Planspiele nicht die Anforderungen erfüllen, die wir in unserem Executive-MBA benötigt haben. Deswegen haben wir zwei neue General-Management-Planspiele (ARTARIS AG und MERCARIS AG sowie die Führungsplanspiele SOLARIS AG und CREARIS AG in verschiedenen Sprachen und Schwierigkeitsgraden entwickelt. Unternehmensplanspiele werden besonders häufig in General-Management-Programmen eingesetzt.

Fazit: Planspiele - ob Unternehmens- oder Führungsplanspiele sind äußerst effiziente "Transportmittel" - aber keine Ersatz - für Inhalte. Sie sollen die Entwicklung von Führungs- und Managementkompetenzen fördern. Der unterhaltsame Aspekt ist nicht Zweck, sondern "Verstärker" des Lernprozesses, dessen Erfolg kontrolliert werden sollte. 

Die Effektivität und Effizienz dieser Lernmethode kann man mit einfachen Mitteln "messen". Dazu gehören Testverfahren oder verschiedene Varianten des 360-Grad-Feedbacks. Siehe dazu die Tipps auf der Startseite.